09.01.2019
Interview der Thüringer Allgemeine Zeitung mit Enrico Leifheit
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In der heutigen Ausgabe sprach Sebastian Fernschild von der Thüringer Allgemeine mit unserem Trainer Enrico Leifheit über die Hinrunde der Thüringenliga, aktuelles und einen Ausblick:

"Wir wollen uns weiter etablieren"
Interview der Woche mit Eintrachts Trainer Enrico Leifheit über die bisherige Saison und das was noch kommen mag

In der Verbandsliga als Aufsteiger auf Platz sechs zu stehen, sollte zufriedenstellen. Und das macht es bei den Verantwortlichen von Eintracht Sondershausen auch. Das Ziel bis zur Winterpause, 20 Punkte zu hamstern wurde übertroffen. Es sind 23 Zähler geworden und lässt man so manches Spiel gedanklich noch mal vorbeiziehen, hätten es auch durchaus einige mehr sein können. Zweimal mussten die Sondershäuser in der Schlussphase ein Unentschieden hinnehmen. IN Heiligenstadt und bei Schott Jena. Ärgerlich aber eben auch Realität. Doch darüber darf und sollte sich niemand ärgern. Wir sprachen mit dem Trainer von Eintracht Sondershausen, Enrico Leifheit über die bisherige Saison, seine Meinung zu den Leistungen, was noch möglich ist und welche Ziele der Verein hat.

Herr Leifheit, wie zufrieden sind sie mit der Leistung in der Hinrunde?
In vielen Bereichen sehr zufrieden. Aber eben in nicht allen. Mit Platz sechs und 23 Punkten kann man schon rundum zufrieden sein.

In welchen Bereichen waren sie denn nicht zufrieden?
Da waren so manche Spiele. Wie wir uns da präsentiert haben, kann einen nicht zufrieden stimmen. Da haben wir zu selbstsicher agiert und dann verloren.

Welche Spiele waren das?
Da fällt mir als allererstes das Spiel in Weida ein. Da haben wir 6:1 verloren. Und auch verdient verloren. So in dieser Art darf das aber nicht passieren. Und dieses Spiel hat dann eine Negativserie eingeleitet. Danach kamen weitere drei bittere Niederlagen (0:5 gegen Geratal, 1:3 in Teistungen und 0:2 gegen Eisenberg).

Was ist denn ihr Ziel für die Rückrunde?
Für mich persönlich geht es in erster Linie nicht um Punkte und einen bestimmten Tabellenplatz. Ich möchte die Mannschaft weiter etablieren, den Weg weitergehen, den wir gerade eingeschlagen haben. Wir als Trainerteam wollen eine stetige Entwicklung und uns immer weiter verbessern. Das ist mein primäres Ziel. Dass daraus dann Erfolge kommen, sollte das Ergebnis sein.

Gibt es denn jetzt in der Winterpause personelle Veränderungen? ­
Ja, eine auf jeden Fall. Robert Knopp wird uns in der Winterpause verlassen.

Warum?
Er war mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden und hatte es sich sportlich anders vorgestellt. Ich bedaure es sehr, denn Robert ist ein kompletter Spieler, der universell einsetzbar ist. Aber ich respektiere seine Entscheidung und wünsche ihm alles Gute weiterhin.

Und gibt es Neuzugänge?
Geplant sind keine Neuzugänge. Aber an sich haben wir zwei gefühlt neue Spieler. Lukas Has- pra und Stephan Ludwig sind nach ihren Verletzungen wieder dabei und können endlich ins Geschehen eingreifen.

Was war denn das beste Spiel ihrer Mannschaft in der bisherigen Saison?
Das sind eigentlich zwei Spiele. Zum einen die Partie gegen Fahner Höhe und zum anderen gegen Martinroda. In beiden Duellen haben wir uns taktisch perfekt auf den Gegner eingestellt und diesen damit überrascht. Die Jungs haben unsere Arbeit auf dem Rasen perfekt umgesetzt und so vermeintliche Favoriten völlig verdient besiegt.

Die Tabelle ist nach 15 Spielen nun sehr aussagekräftig. Haben sie das Tableau so in der Art erwartet?
Das ist schwer zu sagen. Oben habe ich Geratal und Martinroda erwartet. Teistungen nicht unbedingt so weit oben. Mit Arnstadt habe ich oben auch gerechnet. Im unteren Bereich ist es für mich sehr schwierig. Ich habe mir kaum Gedanken gemacht, wer unten stehen wird.
Wir als Aufsteiger kennen die Liga nun nicht so, wie vielleicht andere Mannschaften. Dass Meiningen unten drin steht sowie Ehrenhain und Weida war vielleicht etwas zu erwarten. Aber selbst das konnte und kann ich nicht bewerten.

Wer ist ihrer Meinung nach der Favorit auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga?
Das ist schwer zu sagen. Man unterhält sich ja untereinander. Geratal könnte die Meisterschaft holen aber sie wollen nicht aufsteigen. Und in Martinroda war zu hören, dass sie gerne aufsteigen möchten. Vielleicht kommt es so, dass Geratal verzichtet und Martinroda als Zweiter den Gang nach oben wagt.

Was soll in der Rückrunde noch verbessert werden? An welchen Stellschrauben muss gedreht werden?
Wir müssen Mut haben, es spielerisch zu lösen. Die Jungs sind technisch sehr gut ausgebildet. Wir haben uns mit der Mannschaft unterhalten und nahegebracht, wie wir es uns als Trainerteam vorstellen. Wir wollen nicht nur mit langen hohen Bällen in die Spitze agieren, sondern viele Situationen auch spielerisch lösen. Dass wir es können, wurde ja nun schon mehrfach bewiesen. Und genau das wollen wir verfeinern.

Momentan befinden Sie sich noch in der Trainingspause. Wann geht es wieder los und was steht so alles auf dem Trainingsplan?
Das erste Training wird am 22. Januar sein. Von da an geht es dreimal pro Woche zur Sache. Dann haben wir unser erstes Testspiel am 2. Februar gegen den VfB Sangerhausen. Es folgen Spiele gegen Kelbra und An der Lache Erfurt. Mitte Februar werden wir dann ins Trainingslager nach Naumburg fahren und in Freyberg trainieren. Und dann haben wir am 2. März den Rückrundenstart gegen Arnstadt.

Grafik: Foto von Beate Pauli beim Pokalspiel gegen Wismut Gera am 2. September 2017.
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