03.03.2021
Presseschau - Göldner-Kunstrasenplatz im Blickpunkt
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Wir schreiben den 4. Februar 1997 - ganz Fußball-Thüringen schaut nach Sondershauen. Denn vor fast genau 24 Jahren wurde die Flutlichtanlage des zum Ende 1996 gebauten Kunstrasenplatz auf dem Göldner mit einem Spiel gegen den FC Rot-Weiß Erfurt offiziell eingeweiht. Der BSV Eintracht verfügte seit dem über den ältesten Platz im Freistaat!

Im Zuge der Sanierung des Göldners wurde auch der "alte" Kunstrasenplatz mit der neusten Platz-Generation erneuert. Aktuell wartet der Platz aber auf seine Nutzung. Dazu sprach Sebastian Fernschild von der Thüringer Allgemeinen mit unserem 1. Vorsitzenden Matthias Springer.
Im Lokalsportteil titelte er heute dazu: 174 Tonnen Sand sind kaum zu sehen - Der neue Kunstrasenplatz auf dem Göldner wartet darauf, endlich wieder in Beschlag genommen zu werden.

Es ist ein echtes Schmuckstück geworden. Auf dem Göldner in Sondershausen wurde im Rahmen der Sanierung des Sportzentrums zum Ende 2020 der erste unverfüllte Fußball-Kunstrasenplatz in Thüringen gebaut und eingeweiht. Auf dem Platz ohne Gummigranulat und Kork hat Eintracht Sondershausen bereits erste Heimspiele austragen. Die Eintracht geht damit wieder einmal als Vorreiter voran. Andere sanierungsbedürftigen Plätze werden nun nachgerüstet, da es die Gesetzeslage kaum anders zulässt.

Zuerst wurde der Rückbau des in die Jahre gekommenen alten Kunstrasens durchgeführt. Dieser hat 23 Jahre brav seine Dienste geleistet. Bevor der neue Kunstrasen ausgerollt werden konnte, wurde der Unterbau aus Schotter-, Trag- und Elastikschicht ausgebessert. Aufgrund neuer Mikroplastik-Umweltstandards ist es untersagt, weitere granulatverfüllte Kunstrasenplätze zu bauen. Dadurch haben die Stadtverwaltung Sondershausen und der BSV Eintracht Sondershausen gemeinsam zunächst Erfahrungen der verschiedenen Beläge und Verfüllungsarten recherchiert und dabei einige Sportanlagen auch außerhalb Thüringens besucht.

Die Auswertung ergab, möglichst die neueste Generation der Kunstrasenentwicklung ausschreiben zu lassen. „Umweltfreundlich, recycelbare Fasern, keine Nachstreuung von Füllstoffen wie Kork, Granulat oder Sand und ein gegenüber verfüllten Kunstrasenbelägen geringerer prognostizierter Pflegeaufwand, waren wesentliche Entscheidungskriterien, die den Ausschlag für diese Variante gaben“, sagt Matthias Springer, Vorsitzender von Eintracht Sondershausen zur getroffenen Wahl.

Nur eine Schicht zur Beschwernis, die jeder Kunstrasen benötigt, wurde eingebracht. Für den Göldner, der für Kunstrasenspielfelder recht groß ist, waren das 174 Tonnen an Sand. Eine große Menge und für Laien fast nicht zu glauben, dass der Sand wegen der Faserhöhe kaum sichtbar ist.

„Ich freue mich, dass wir nun wieder beste Spiel- und Trainingsbedingungen für alle kleinen und großen Kicker in Sondershausen insbesondere in der Schlechtwetterzeit haben. Wenn das Flutlicht das satte Grün des Kunstrasenplatzes erstrahlen lässt und die neuen Tore das Fußballpanorama abrunden, geht mir das Herz auf und ich wäre gern noch einmal 20 Jahre jünger. Bald vergessen ist die Zeit, als Generationen von Fußballern sich die Quarzsandkörner nach den Spielen aus den blutenden Knien waschen mussten“, freut sich Springer und schwelgt gleichzeitig in Erinnerungen.

Der Kunstrasenplatz auf der Sportstätte am Göldner ist damit für Amateur- als auch Profifußballvereine geeignet. Er besteht aus drei verschiedenen Faserarten: einer geraden, einer gekräuselten und einer gekräuselten Stützfaser. Letztere ersetzt Granulat oder Kork. Pro Quadratmeter werden 600.000 Fasern verarbeitet. Durch drei verschiedene Farben erhält der „Teppich“ ein naturnahes Aussehen.

Im Oktober 2020, pünktlich mit dem Einsetzen der Schlechtwetterzeit, wurde der ersehnte neue Kunstrasenplatz übergeben und für knapp drei Wochen genutzt, ehe der zweite Corona-Lockdown zuerst die Männer als auch im Dezember den Nachwuchs zur Sportpause zwang. „Keine unserer drei Männermannschaften hat in den ersten Wochen auf dem neuen Platz bisher ein Spiel verloren. Ein höchstwichtiger 3:0-Sieg gelang der Ersten gegen die SpVgg Geratal“, erklärt Springer weiter.

Sobald es wieder möglich ist, brennen alle aktiven Sportler - Fußballer, Leichtathleten – aber auch der Schulsport darauf, den modernen Kunstrasenplatz und die sanierte Laufbahn mit Sprunganlagen zu bevölkern, blickt Springer hoffnungsvoll voraus. Er zählt ungeduldig die Tage und fügt noch an: „Wir brennen darauf, den neuen Kunstrasen einzuspielen und zu nutzen.“
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